Bloss keine Aufregung, Jungs ! Daddy ist bis vor wenigen Jahren (Supermoto-)Rennen gefahren, weiss daher, was er tut, und hat sowohl von seiner Fahrtechnik als auch dem Motorrad her ganz andere Reaktionsmöglichkeiten als ein durchschnittlich befähigter, geübter Motorradfahrer (und selbstverständlich fährt er langsamer - max. 130 kmh auf deutschen Landstrassen - und defensiver, vor allem beim Überholen).
Zu denselben zähle ich mich übrigens auch nicht mehr, zumal ich eine weit überdurchschnittliche Kilometerleistung pro Jahr und entsprechend viel Erfahrung und Routine ausweisen kann und vor allem als geübter Tour-Guide eine ausgesprochen vorausschauende und defensive Fahrweise praktiziere (alles andere ist nämlich nicht nur gegenüber Kindern unverantwortlich ... !). Ferner darf ich doch behaupten, dass mein Hirn seit dem 4. Überschlag mit der Lightning dem Brems-Händchen doch zuverlässig meldet (auch in Schock-Situationen): "wieder auslassen - auslassen - auslassen ..." ! Kommt hinzu, dass es mit einer Ulysses weit unwahrscheinlicher ist, dass es einem überschlägt.
Und "last but not least": Der Gesetzgeber erlaubt meines Wissens das Mitführen von Kindern unter 7 Jahren im Kindersitz, genauso wie in Deutschland. Über 7-jährige Kinder müssen die Fussrasten erreichen und sich am Fahrer festhalten können. Bisher bekamen wir nur in Oesterreich Ärger deswegen, weil bei den Ösis das Mitnehmen von Kindern erst ab deren 12. Altersjahr erlaubt ist, unabhängig davon, ob sie die Fussrasten bereits erreichen können oder nicht - wie wenn das Leben eines 12-jährigen Kindes weniger wert wäre als beispielsweise dasjenige eines 3- oder 4-jährigen ... ! Wobei noch zu erwähnen ist, falls es um die autonome Entscheidungsfähigkeit gehen sollte, dass auch ein 12-jähriges Kind nicht überblicken kann, worauf es sich damit genau einlässt, ergo nicht entscheiden kann, ob es dieses Risiko eingehen will oder nicht.
Selbstverständlich kann immer etwas passieren, auch ohne eigenes Verschulden, aber man kann das Risiko schon erheblich einschränken und reduzieren mittels vorausschauender, defensiver Fahrweise; schlussendlich muss dies jeder vor sich selber verantworten können, und ich kann nur für mich persönlich sagen: ich habe kein schlechtes Gewissen dabei und deshalb keine Probleme, mein Kind auf dem Motorrad mitzunehmen, zumal ich meine Halbschwester immer beneidet habe, welche mit meinem Daddy bereits ab 6-jährig unterwegs war (mir war dies nicht vergönnt, weil meine Mutter sich schon bald nach meiner Geburt sich von ihm trennte und den Kontakt mit ihm unterband), und zwar ohne Kindersitz oder Nierengurte mit Haltegriffen, im Racing-Tempo, weil er ebenfalls Rennen gefahren ist (Motocross- und Strassen-Bergrennen); noch heute erzählt sie lachend, wo er überall den "Töff" weggeschmissen hat, und ich konnte diese verpassten Jahre mit ihm erst nachholen, als er schwerst handicapiert (irreversible Hirnschädigung) aufgrund einer Kollision (ohne Sozius) mit einem Linksabbieger mit Blechdosen-Modell ohne Blinker selber nicht mehr fahren konnte und sich deshalb bei mir hintendrauf setzen musste auf die altehrwürdige Guzzi California, welche ebenfalls einem Linksabbieger mit "Blink-Hemmung" zum Opfer fiel (ohne Daddy hintendrauf) ... - auch daher die mittlerweile ausgesprochen vorausschauende Fahrweise ... !
Wenn mir allerdings jemand erzählt - wie kürzlich geschehen -, dass seine Ehefrau ebenfalls die (5-jährige) Tochter mitnimmt, obwohl sie erst vor 2 Jahren den Führerschein erworben hat, ca. 1000 km pro Saison fährt und sich z. Bsp. deshalb auch zu unsicher fühlt, eine r2w-Tour mitzufahren, dann krieg´ selbst ich die Vollkriese ... !
Aber wie bereits erwähnt: das muss jeder selber entscheiden und verantworten ... !
Entspannte Grüsse von jemandem, der alles nicht so eng sieht, und dennoch verantwortungsbewusst handeln kann ... !
Fanny
PS Phil:
In Anbetracht der Dir von der "besseren Hälfte" drohenden drakonischen Strafen würd´ ich´s wohl auch bleiben lassen ! ;-))
Aber im Übrigen: Mein Hosenmatz ist zwar kein Engel, sondern eher ein Bengel, aber dennoch liebe ich ihn sehr und würde niemals grobfahrlässig in Kauf nehmen, dass ihm etwas zustösst !
Eine vorausschauende, defensive und damit verantwortungsbewusste Fahrweise halte ich jedoch grundsätzlich für Eltern (beide Elternteile !) angebracht, auch ohne Begleitung von Kindern, denn schliesslich ist es für ein Kind auch schlimm, ohne den einen Elternteil bzw. im schlimmsten Fall ohne Eltern aufwachsen zu müssen ... !