Neues aus Andorra

    • Offizieller Beitrag

    Heute durfte ich einen neuen Abschleppdienst kennen lernen. Das ging so:


    Mittlerweile war ich ja weitergefahren, bis ich heute um ca 11.30 eine völlig neue Rückmeldung von der Gabel erhielt: hier grummelt was, mir gehts nicht gut. Die Front begann zu schwadern, ich konnte noch halbwegs abbremsen, und dachte: auch das noch, Plattfuß. Aber das wars nicht. Gummi ok. Was dann? Gabel Defekt?!? Versuchte, etwas vorzufahren, was mich beinahe umfallen ließ, denn jetzt kippte das Vorderrad von links nach rechts und zurück. Der Blick nach unten war grauenvoll: meine Achse lief direkt auf dem Rad, lediglich die Bremsscheibe im Sattel gab noch halbwegs halt. Die Kugeln kullerten davon! Da hat dich also bei gut 90km/h mein vorderes Lager links und rechts regelrecht aufgelöst!!!
    Ich war schon etwas fassungslos ...
    Und angepisst! Der Tag hatte so toll mit Sonnenschein und einem Traum von Strassen bei lauen Temperaturen begonnen. Und jetzt musste ich zum zweiten Mal innert drei Tagen den TCS anrufen.
    Schnell stellte sich heraus, dass Harley-Händler inkl dem Kugellagershop in Andorra, den ich noch vom Mittwoch kannte, bis Dienstag geschlossen haben werden - Feiertag!!
    Nach einer Stunde rumtelefonieren - hallo roaminggebühr - dachte ich ziemlich frustriert an das vorzeitige Ende der Pyrenäen-Fahrt.
    Lucky - ja, immer der Professor - gab mir aus dem Stand die Lagernummern durch, denn ich wusste noch, dass sind komune Industrielager.
    Beim Augladen des Bikes auf den Abschlepper stellte sich heraus, dass sich das Bike mit instabilem Vorderrad nur unsicher befestigen ließ - vor allem um meine Bremsscheibe hatte ich Angst: je nach Bewegung drückte die voll gegen die Gabel (zur Entlastung hatte ich bereits die ganze Zange entfernt). Ich traute dem Transport nicht recht und wir führen gleich um die Ecje zu seiner Garage, wo ich das Rad ausbaute und so "mitnehmen" wollte nach Andorra, wo mir der TCS einen Mietwagen organisiert hatte. Zur selbständigen Lagersuche über Sonn- und Feiertage ... Nebenbei fragte ich den Garagisten, ob er grad zufällig zwei solche Lager rumliegen hätte.
    Und ja, unglaublich, unfassbar, das Garagenlager meines Abschleppdienstes hatte zwei Kilometer vom Pannenort ein Lager auf Lager. Eines.
    Allerdings nur eines.
    Mittlerweile war es 15 Uhr, der Spanier macht dann Mittag, versprach aber, danach mal befreundete Garagisten anzurufen. Das Mietauto in Andorra wartete noch immer, denn mittlerweile hatte ich dank W&W einen Typen bei Barcelona (400km) gefunden, der ev noch Lager habe, sodass ich nicht hätte bis Dienstag warten müssen.
    Nach dem Mittag 16.30 Uhr telefonierte der Abschlepp-Garagist also kurz rum - nada.
    Dann packte ihn irgendwie der Ehrgeiz und er suchte seine ganze Werkhalle nach einem zweiten Lager. Und kam 30 Minutdn später mit einem Gebrauchten aus einem Kompressor oder was ähnlichen angewatschelt. Einem Lager aus chinesischer Produktion.
    Kurz und gut: das Rad hatte ich bereits ausgebaut, er haute den Lagersitz mit Hammer und Meisel aus dem Rad (mittlerweile bin ich hart im nehmen) und vor 19 Uhr war ich wieder auf der Strasse.
    Wie lange hält es? Welche Überraschung kommt als nächste? Gewohnt man sich daran?


    Glück? Pech? Was wiegt mehr?
    Eine philosophische Frage ...

    mipZH
    Seit 2002 auf einer Buell unterwegs. Und immer noch glücklich - trotz Andalusien 2011 und Andalusien 2012.

    Einmal editiert, zuletzt von mipZH ()

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