Kaufberatung

  • Du weisst schon was ich meine Gunter.
    Hier unter meinen sehr geschätzten Kollegen hat es den einen oder anderen, dessen Liebling ich niemals kaufen würde, zum Teil nicht mal geschenkt näme. Das ist nicht abschätzig gemeint aber eine Tatsache. Wie man sie fahren muss damit sie nicht kaputtgeht kann ich Dir nicht sagen, aber wie man sie kaputtkriegt ist ganz einfach, Werni hats schon beschrieben. Ich würde noch anfügen:
    - Grundlos dauernd hochtourig fahren.
    - Lange Vollgasfahrten.
    - Immer Kalt auf höchste Drehzahlen jagen (So werden übrigens viele Vorführbikes bei den Händlern gefahren. Die haben dann wenig Km, sind aber schon ziemlich ausgelutscht.)
    - Ölwechsel auslassen (fährt ja, was willste denn noch?), falsches Öl, keine Wartung etc.
    - Drehzahlbegrenzer hochstellen und das auch bei jeder Gelegenheit ausprobieren.
    - Nicht auf die Geräuschkulisse achten bzw. nicht merken wenn sich etwas ankündigt.
    - etc.
    Und ja, meine Lieben, die Rennstrecke ist der Haltbarkeit auch nicht förderlich.
    Das Ziel ist aber nicht die Buell in alle Ewigkeit zu erhalten sondern möglichst lange Spass daran zu haben und so muss man halt abwägen was man macht und wie oft.

    Weltmeister im synchron-Klippenspringen 2015


    8) In dubio Prosecco!

  • Mit Verlaub, aber das ist doch nur Flachgeschwurbel, weil damit bekommt man mit etwas gutem Willen jeden Motor kaputt.
    Nix für ungut, das braucht man mir nicht mehr sagen, denn wie das geht, wusste ich aber schon.


    Ich wollte eben - weil immer wieder darauf hingewiesen wird, man möge doch bitte "richtig" fahren - gewusst haben, wie man "richtig" fahren soll, um bei Buells sicher Motorschäden vorzubeugen. Das beginnt damit, dass man mir gerne sagen darf, wie man "richtig" fährt, "dass das ÖPR länger hält", setzt sich fort mit "dass der Hubzapfen länger hält", geht über "dass die Kurbelwellenlager länger halten" und endet noch längst nicht bei "dass der Stator länger hält".


    "Richtig" schliesst natürlich ausserdem immer mit ein, dass das Fahrzeug im Rahmen der Vorgaben aus dem Handbuch bewegt wird. Bzgl. Rennstrecke und Verschleiss empfehle ich die Lektüre der MO 10/2011 - es geht also doch. Wenn Leute vom Fach konstruieren und bauen.

  • Bei allem Respekt ist das kein Geschwurbel! Es gibt viele Leute die meinen so fahren zu müssen, aus was für Gründen auch immer.
    Wenn man's richtig macht, kriegt man alles kaputt, da hast Du recht, einen Golf genauso wie eine Honda, eine Ehe oder sonstwas. Aber das kann ja nicht das Ziel sein, immer alles so zu belasten bis es bricht, oder?
    Kannst Du Reiten? Lass Dir mal erklären wie das mit den Pferden ist.

    Weltmeister im synchron-Klippenspringen 2015


    8) In dubio Prosecco!

    2 Mal editiert, zuletzt von Töfflibueb ()

  • Meine Frage war und ist nicht, wie man etwas kaputt macht, sondern genau das Gegenteil, wie man Schäden vermeidet, obschon sie - bei Buells - gewissermassen inhärent sind. Ich finde es verwunderlich, dass Fahrer, die über Jahrzehnte nie ernste Probleme mit anderen Fahrzeugen hatten, bei Buells auf einmal auf Motorprobleme treffen. Das fängt mit Kleinigkeiten wie dem ÖPR an; ein echter konstruktiver Fehler, denn eine korrekte Materialauswahl verhindert das Versagen dauerhaft. Wie, bitte schön, kann ich ein falsches Material durch Fahrweise korrigieren?

  • Gunter: Danke!


    Finde am Rande erwähnt sowieso spannend wie viel "schlechter" die 12er da steht. sind doch einige der Probleme bei der 9er kaum vorhanden.
    Was ist richtig fahren und was falsch TB?
    Warmfahren als Grundregel und nie höher drehen als nötig schützt bei einer Buell vor Motorschaden nicht.
    Falls jemand einen Motorschaden hat bei 2000km kann man von unsachgemäsem Gebrauch sprechen, doch tritt ein Motorschaden irgendwo bei einer Laufleistung zwischen 25000km und 75000km hat dies mehr mit Glück zu tun als mit "know how".


    Gruss

    "wenn Sprache den Umweg über das Gehirn scheut, sollte man eingreifen dürfen."
    "brown lightning - der braune Blitz"

  • Mir fehlt mir da der Überblick, aber ich hatte bisher immer den Eindruck, dass die XB9 häufiger betroffen waren. Wie dem auch sei, ich habe eine XB9 (2003) und eine XB12 (2004), und beide haben den zweiten Motor, wegen Schäden am Kurbeltrieb. Der dritte Motor, der zur Zeit aufgebaut wird, stammt auch aus einer XB9 (2003), ebenfalls mit zerstörten KW-Lagern, wie meiner. Augenscheinlich wissen die Schweden auch nicht, wie man richtig fährt ...

  • Vielleicht hat es in der CH damit zu tun das 9er eher von Frauen gefahren wurden und die vielleicht wissen wie man richtig fährt... jaja an den Genen liegts

    "wenn Sprache den Umweg über das Gehirn scheut, sollte man eingreifen dürfen."
    "brown lightning - der braune Blitz"

  • ...nur um mal mit einem sich hier hartnäckig haltenden Gerücht aufzuräumen:
    Das holländische Zaubermapping hatte KEINE (Anmerkung: für XB12 allgemeine) Erhöhung der Maximaldrehzahl, wie ich herausfinden konnte.
    Daran lag's also nicht (naja - vielleicht doch - siehe P.S.).
    Und wer sein Motorrad nicht beschädigen will sollte es auf dem Anhänger spazierenfahren, am besten noch eingeschweißt in Folie...
    Nur meine 5 Cent zu der Diskussion...


    P.S.: Nun - die Max-Drehzahl ist vielleicht doch zu hoch gewesen, da zwar nicht über max. Drehzahl, aber auf Basis der Max. Drehzahl einer 2008 plus gemappt, nicht auf 2007. Also für die 2007 er mit schwächerer Kurbelwelle dann effektiv doch zu hoch... Grmpf. Sorry Jungs, habe mich selbst verwirrt...

    Carving macht vor allem im Sommer Spass.
    #whereibuymystuff

    3 Mal editiert, zuletzt von SuperTTimmi () aus folgendem Grund: Doch gut, wenn man das nochmal hinterfragt, daher P.S. Merci Fäbu.

  • Also, fangen wir nochmal von vorne an: Das ÖPR ist ein Problem dass durch die Fahrweise vermutlich nicht korrigiert werden kann (Obwohl ich nicht mal da sicher bin. Es gibt Theorien die sagen dass der erhöhte Verschleiss des ÖPR von der sich biegenden Kurbelwelle kommt), aber es kann regelmässig inspiziert und bei Bedarf gewechselt werden, so ist dieser Schaden zu vermeiden. Was KW Lager und Hubzapfen anbelangt liegt deren Schwäche in der Leistungssteigerung gegenüber dem Sportstermotor begraben. Die Teile sind meines Wissens nicht verstärkt worden. Je öfter man nun diese massiv erhöhte Leistung (das sind fast 100% mehr als die 2003er Sportster) abruft, umso öfter werden die Teile überlastet und versagen dann auch. Es sind die schwächsten Glieder der Kette. So kommen wir zu den guten Tips wie "nicht länger Vollgas fahren als Du den Atem anhalten kannst" die alle darauf abzielen, die Maximalleistung nur selten und wenn, nur kurz abzurufen. Das würde ich als die "richtige" Fahrweise bezeichnen, wenn das Ziel ist, obige Motorschäden zu vermeiden. Dazu natürlich Warmfahren und Wartung nach Plan.
    Und jetzt nehme ich Wetten entgegen:
    Wir bauen in einen 12er Motor die Nockenwellen der Sportster ein, setzen den Drehzahllimiter auf 5'500 fest und kontrollieren, wie oben beschrieben, das ÖPR bei jedem Oelwechsel.
    Ich wette dass dieser Motor doppelt so lange hält wie der Originale.
    Wer hält dagegen?

    Weltmeister im synchron-Klippenspringen 2015


    8) In dubio Prosecco!

  • Das ÖPR ist ein Problem dass durch die Fahrweise vermutlich nicht korrigiert werden kann (Obwohl ich nicht mal da sicher bin. Es gibt Theorien die sagen dass der erhöhte Verschleiss des ÖPR von der sich biegenden Kurbelwelle kommt), aber es kann regelmässig inspiziert und bei Bedarf gewechselt werden, so ist dieser Schaden zu vermeiden.


    Der Buell-Wartungsplan und das Service Manual sieht die Inspektion des ÖPR nicht vor. Es ist somit wartungsfrei. (Mein erstes ÖPR ist bei km 16382 verreckt, 2 Tage vor der 16Tkm Inspektion. Hätte ich das Mopped tatsächlich bei genau 16000 zum Service gebracht, wäre ich hinterher noch volle 382 km bis zum Exitus gefahren. Es wäre dort nicht gewechselt worden.)


    So kommen wir zu den guten Tips wie "nicht länger Vollgas fahren als Du den Atem anhalten kannst" die alle darauf abzielen, die Maximalleistung nur selten und wenn, nur kurz abzurufen.


    Das Benutzerhandbuch macht keine Einschränkungen zur Häufigkeit der Anforderung der Maximalleistung. Insofern gibt es keine. Wenn längerdauernde Vollgasfahrten für den Motor schädlich sind, ist er konstruktiv falsch ausgelegt.


    Wartung nach Plan


    Keiner der neuralgischen Punkt ist im Wartungsplan erfasst.


    Wer hält dagegen?


    Wie lange hält denn der "Originale"? Woran erkennst Du, wie lange er hält?

  • Was willst Du denn damit sagen? Das Handbuch ist Scheisse? Der Motor ist seiner eigenen Leistung konstruktiv nicht gewachsen und das wird im Manual nicht erwähnt? Ja, das ist so. Und jetzt? Ich verstehe nicht worüber Du Dich so ereiferst. Die Maschinen haben ihre Schwachstellen, das liegt auf der Hand, und es steht jedem frei ein anderes Fabrikat zu wählen anstatt sich über unzulänglich frisierte Harleymotoren zu ärgern. Wie lange der Originale hält weiss ich nicht und es ist auch unwesentlich. Ich sage nur, mit reduzierter Leistung hält er wesentlich länger. Das sind jetzt meine 5 ct und ich bin raus.

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    8) In dubio Prosecco!

  • Grundsätzlich gibt es in technischer Hinsicht 2 Faktoren, die für die Haltbarkeit des Motors verantwortlich sind. Konstruktive und fertigungstechnische. Und bei beiden Punkten haben die Buellmotoren eklatante Schwächen. Größter konstruktiver Schwachpunkt bei den Motoren bis 07 ist wohl der Hubzapfen der Kurbelwelle, den sie ab 08 um, ich meine 8mm dicker gemacht haben. Um den Schwachpunkt dann wieder herzustellen wurde der Drehzahlbegrenzer auf 7100 1/min angehoben. Nennen wir es mal kontraproduktiv, ehrliche Menschen nennen es einfach nur dumm. Das ÖPR funktioniert an sich ja ganz ordentlich, hier kommt aber der fertigungstechnische Blödsinn ins Spiel. Dieses Teil aus Stahl gefertigt hält den Belastungen ja stand, wie das Ritzel von Lucky ja beweist. Hier ein Sinterpreßteil ohne Nachbearbeitung zu verwenden ist schlicht verantwortungslos. Die Verschlimmbesserung mit dem Beryllium Teil, dessen Abrieb auch noch hochgiftig und krebserregend ist, hilft auch nicht weiter, da es zwar Dämpfungseigenschaften besitzt aber gegen mechanischen Abrieb nichts bringt. Weiter gehts mit den Primärdeckeln. Hochbelastete Kanten mit einer scharfkantigen Ausfräsung zu versehen ist konstruktiver Dünnpfiff, zudem wurde ja am Gegenstück eine große Fase angearbeitet, um im Deckel einem Radius Platz zu machen. Stellt sich die Frage, wer hier gepennt hat, der Konstrukteur oder der Fertiger. Das Wort Kerbwirkung gibts wohl nicht in Amerikanischen Unis. Weiter gehts mit der Bremse. Einem Spielzeug für frühpubertäre Teenager. Ich will meine Bremse, ich will meine Bremse, ich will meine Bremse hat der liebe Erik wohl jeden Abend gemurmelt, als er ins Bett ging. Das Ding ist nicht fertigentwickelt, den Rest entwickelt der Kunde. Bei den vielen Kabeldurchführungen über scharfe Kanten und Knicke ganz zu schweigen. Ebenso die Lagertoleranzen in diversen Gleitlagern, wie den Nockenwellenbuchsen, Hydroführungen usw.
    Wäre der liebe Erik bei einem europäischen oder japanischen Konzern als Konstrukteur angestellt worden, hätt er es nicht weit gebracht.
    Auf den Punkt gebracht, die Buell ist handwerklich eine Bruchbude und wenn mir das sanieren nicht so viel Spaß machen würde, dann wär sie schon längst über die Wupper gegangen. Aber fürs handwerkliche haben wir ja den Lucky, der richtet das schon wieder. Ansonsten geh ich mit ihm konform. Die Amis waren niemals auf dem Mond, nie im Leben.....:devil:

  • Ich verstehe nicht worüber Du Dich so ereiferst.


    Ich ereifere mich nicht, ich ärgere mich masslos, dass die Schuld am Produktversagen immer dem Kunden in die Schuhe geschoben werden soll. Dass der Kunde etwas falsch gemacht haben soll, ist typischer Herstellersprech - und einige Kunden übernehmen den dann auch noch, oder führen ihn in vorauseilendem Gehorsam von alleine ein. Geplante Obsolenz als Teil einer Produktstrategie wird aber in wenigen Jahren 100 Jahre alt, nur die liegt in diesem Fall noch nicht mal vor, sondern schlicht und einfach Dummheit, wie Pfeffi schon ausgeführt hat.


    Wenn behauptet wird, man müsse nur "richtig fahren", dann soll bitte auch mal en detail ausgeführt werden, wie "richtig fahren" ausschaut, und nicht auf ein simples "ruf' halt eben immer nur die halbe Leistung ab" reduziert werden - zumal für die "Lösung" noch nicht einmal ein Kausalzusammenhang dargestellt, sondern dieser immer nur behauptet wird.


    "Der Kunde ist dumm und geizig. Dumm, weil er unser Produkt kauft, und geizig, weil er dann nicht das zahlen will, was wir am liebsten dafür hätten."

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