To be discussed....

    • Offizieller Beitrag

    Editorial Aus der MO Nr. 6 / 2018:


    „Reisewarnung“ - Wer dieses Jahr einen Motorradurlaub in den Bergen oder gar im etwas weiter entfernten Süden plant, sollte tunlichst darauf achten, einen großen Bogen um die Schweiz zu machen. Gute Gründe, sich von diesem Land fern zu halten, gab es mit dem utopisch hohen Strafmaß bei Fehltritten im öffentlichen Straßenverkehr bis dato eigentlich schon genug. Als bestes Beispiel dafür zog ich bislang immer meinen guten Freund Sven heran. Sven war seinerzeit auf einer gemütlichen Ausfahrt rund um Zürich unterwegs, als es ihn kurz nach einer Ortseinfahrt erwischte. Eigenen Aussagen zufolge war er lediglich vom Gas gegangen und hatte das Motorrad in den Ort ausrollen lassen, so dass der Blitzer schließlich bei 73 Kilometer pro Stunde statt der erlaubten 50 auslöste. Ist den Besten mal passiert, kann vorkommen. Eines Tages flatterte jedenfalls die Vorladung bei der deutschen Polizei ins Haus, und alles nahm seinen Lauf. Schlussendlich musste Sven, seinerzeit noch Auszubildender, für die Geschwindigkeitsüberschreitung von 23 Kilometer pro Stunde beinahe 1800 Euro abdrücken. Zur Erinnerung: In Deutschland Wären es 80 Euro und ein Punkt gewesen. Völlig absurde Formen hat es jüngst mit
    dem Beschluss des Oberlandesgerichtes Stuttgart angenommen, bei dem das OLG die Vollstreckung gegen einen deutschen Staatsbürger....


    (Die Schweizer definieren Gerechtigkeit völlig neu)


    .....erklärt, der aufgrund von Geschwindigkeitsüberschreitungen in der Schweiz zu zwölf Monaten Haft verurteilt wurde. (OLG Stuttgart, Beschluss vom 25. April 2018, Az. 1 Ws 23/18).


    Ich möchte nicht gut heißen, wie sich der 43 Jahre alte Ludwigsburger laut Medien- berichten mit seinem BMW Z4 im Gotthard- Tunnel benommen hat, denn 135 Kilometer pro Stunde anstelle der erlaubten 80 fährt man nicht aus Versehen. Auch die anschließende Fahrerflucht ist ethisch gesehen äußerst bedenklich, aber wer kann’s ihm verdenken? Hierzulande wäre er mutmaßlich zu einer „gerechten Strafe“ mit Bußgeld und mehrmonatigem Fahrverbot verurteilt worden, stattdessen soll der Mann nun ein Jahr in" den Knast — in den deutschen, wohlgemerkt.


    Klar, wer sich benimmt, hat nichts zu befürchten. Aber bevor ich ein Straßenschild übersehe und in eine ähnlich prekäre Situation gerate, suche ich mir doch lieber eine alternative Reiseroute. Diese muss auch nicht zwingend zum Nordkapp, nach Marrakesch oder in den Himalaya führen, denn die Großglockner Hochalpenstraße ist ja auch ganz schön. Selbige nimmt unsere Reisegruppe dieses Jahr auch ins Visier, um irgendwann an der Adriaküste zu landen. Die fahrbaren Untersätze dazu stehen bereits rennfertig in der Garage, und eines ersparen wir ihnen ganz sicher: den Spießrutenlauf durch die Schweiz.



    Viel Vergnügen bei der Planung der nächsten Ausfahrt wünscht
    Patrick Sauter / Chefredakteur MO


    ——————————————————————————————


    Mir bleibt die Spucke weg.



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  • Was das Beispiel angeht bzw. der Gotthard Fahrer, er hat gelacht und sich in Sicherheit gewogen. Wer im Tunnel solche Fahrmanöver macht hat sicher einer an der Waffel. Die Deutschen Behörden sollten ihm auf ewig den Fahrausweis entziehen.
    Das die Strassenverkehrsgesetze in der Schweiz in die falsche Richtung gehen, ist für mich ganz klar. Die Schweiz hat es sich selbst zuzuschreiben, die einen meinten es sei von Nöten. Die Bussen sind inzwischen so hoch, dass zum teil eine ganze Familie in der Schulden Spirale landen kann. Wer die heutigen Strafen als richtig findet, hat die pauschalisierung nicht verstanden.

  • naja, ich musste in 2010 am Ibergereck nach Schwyz runter 600 CHF hinterlegen als ich in einen Fiat hinten reingefahren bin. Dieser Fall wurde dann vor Gericht verhandelt in meiner Abwesenheit und die Strafe wurde auf 830 CHF festgesetzt für nicht beherrschen des Fahrzeugs. Ich müsste aber nichts nachbezahlen meinte die Dame am Telefon als ich 4 Monate später nachgefragt habe.
    In D kostet einmal hintendrauf fahren nichts an Strafe ohne Polizei und wenn man die ruft können 20 Euro Gebühr anfallen. Seitdem macht mir das Fahren in der Schweiz auch weniger Spaß da man natürlich weder zu schnell sein noch einen Sturz oder Unfall riskieren will.

    Gruß Martin


    Love people, not things. Use things not people.

  • @Martin
    Ich hatte bei einem Unfall mit dem Auto auch schon sowas erlebt. Hatte alles mit dem anderen Fahrer geregelt gehabt, als die Polizei zufällig vorgefahren ist.
    " Ach wenn wir schon einmal da sind, erstellen wir einen Raport."


    Danke für den Monat Füssgänger und die Verfahrenskosten mit Busse.

  • Bei mirs wars ja noch viel interessanter. Die Polizei wurde von dem Fahrer des Fiats (Mitte 30) gerufen. Die Kontrolle seines Autos ergab 4 abgefahrene Reifen. Der Polizist meinte zu mir. das wären um die 1000 Stutz. Ein Lächeln konnte ich mir da nicht verkneifen, da ich angeboten hatte es ohne Polizei zu machen und der Junge den Trachtenverein unbedingt rufen wollte

    Gruß Martin


    Love people, not things. Use things not people.

  • Nicht nur 1000 CHF.. ggf. noch Fahrausweisentzug.
    War für ihn sicher teurer als für dich.
    Und wenn weniger Touristen kommen, ist mehr Platz auf den Strassen.
    Sie sollten eher eine Warnung für Wohnmobile und Busse auf Pässen aussprechen. [emoji39]


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    cu
    Marcus
    ---
    4 Zylinder ?! - Das sind doch zwei Motoren, oder ?

    • Offizieller Beitrag

    Wenn angeblich der Lehrling über 2000,- chf bezahlt hat, dann war er nicht mehr am ausrollen. Dann war er entweder in einer Schulzone, oder nicht mit 73 km/h unterwegs.


    Schlecht recherchiert.


    Der Raser vom Gotthard war mit über 200 km/h im Tunnel unterwegs, hat dabei mehr als 10x überholt und sich auf der engen A2 bis hinter Luzern einen Verfolgungsjagd mit über 207 km/h geliefert. Der Schnitt auf 17 km Tunnel lag bei 135 km/h. Das muss man erst mal schaffen.


    Wieder schlecht, eher garnicht recherchiert.
    Recherche wäre in wenigen Sekunden erledigt.


    Was mir auf den Sack geht: das Wort Reisewarnung.
    Das wird international genutzt wenn bei Reisen in ein Land Gefahr für Leib und Leben besteht, z. B. Seuchen, Katastrophen, Krieg.
    Mag als grober Scherz durchgehen.


    Und was mir am meisten auf den Sack geht, ist, das der Mann mit seinen „rennfertigen“ Untersätzen in der Hochsaison auf den vollkommen überlaufenen Grossglockner will. Und dort für „48 km mit 36 geschmeidigen Kehren“ (Zitat Grossglockner-Werbung) auch noch 26,- € Zirkuseintritt zu bezahlen bereit ist.
    Ich nenn das Schwuchtelkurven.
    Das ist der CHEFREDAKTEUR einer Motorradzeitschrift.
    Und wenn er die Schweiz zukünftig weiträumig umfährt, dann passt das prima.
    Seine Tendenz beim Recherchieren Sekunden zu sparen passt besser nach Schleiz als in die Schweiz. Wobei sein Training auf dem Grossglockner wohl helfen wird.


    Womit ich meinen Leserbrief geschrieben hätte.
    Tschüss, MO





    Gesendet von iPad mit Tapatalk Pro

  • 202, wer die Geschichte dahinter kennt....:D


    Ich kenne die Tunnelgeschichte auch nur so vom hörensagen, aber bei 30 oder 40 Km/h mehr als erlaubt hört der Spaß definitiv auf. Ob die Bestrafung dann in der Höhe ausfallen muss kann ich nicht beurteilen, aber es muss deutlich spürbar sein. Und eins ist auch klar, es gibt einen Trick mit dem man die Strafen vermeiden kann.
    http://www.der-postillon.com/2…er-entlarvt-geheimen.html

    Gruß Martin


    Love people, not things. Use things not people.

  • Patrik Sauter geht also davon aus, dass seine Leser Raser sind und sich nicht an die Verkehrsregeln halten wollen, wenn sie in der Schweiz Motorradurlaub machen. Wollen wir die denn überhaupt?


    Ich hatte das MO früher sehr gerne gelesen.
    Es hob sich von den anderen grossen Motorradillustrierten deutlich ab. Irgendwie erwachsener.
    Der letzte Chefredakteur, Jo Soppa (hatte eine Buell X1) traf meine Interessen und ich ging mit seiner Haltung überein.
    Seit der Patrik Sauter Chefredakteur ist, kauf ich mir das MO nicht mehr.
    Seine Themen finde ich teilweise recht fragwürdig. (Weshalb soll mich das interessieren, wenn der Chefredakteur mit seinen Kumpels zwanzigjährige Superbikes kauft und damit ans Nordkap fährt., der Eine in einem Tunnel verunfallt, weil es ihn das lausig aufgepackte Frottiertuch in die Kette wiefelt...?)


    Sein unreifes, pubertäres geschwafel soll wahrscheinlich eine eher jüngere, unerfahrene Leserschaft ansprechen...


    Dass die Schweiz nicht nur einen teuren Espresso verkauft, sondern auch happige Straffen bei Verkehrsübertretungen verlangt, sollte mittlerweile allen interessierten Motorradfahrern und Chefredakteuren von Motorzeitschriften bekannt sein.


    Die Schweiz ist ein dicht besiedeltes Land. Sie hat ein gut ausgebautes Verkehrsnetz und ziemlich dichten Verkehr.
    Jeder Verkehrstote ist einer zu viel. Das fanden unsere Politiker und sie erfanden die "Via Secura".
    Um die Verkehrsteilnehmer umzuerziehen, sind Strafen bei Übertretungen das Mittel, das am besten greift. Am Geldbeutel tut es am meisten weh.
    (Meine Oma sagte schon: "Wer nicht hören will, muss fühlen...")


    Die Alpenpässe sind für die Flachländer immer noch ein besonderes Erlebnis. Egal mit welchem fahrbaren Untersatz. Lastwagen, Reisebusse, Autos mit und ohne Wohnwagen, Wohnmobile, Motorräder, Velos, Hiker, Biker, Walker, Wanderer, ... alles wälzt sich über die übervollen Alpenpässe. Es ist ein Graus...


    Ich bin eigentlich froh, wenn sich nur noch reifere Verkehrsteilnehmer auf unseren Strassen herumtreiben.
    Es dürften durchaus auch etwas weniger sein. Vielleicht auch eher solche, die bei uns etwas liegen lassen und sich nicht nur aus dem Rucksack mit Eingemachtem aus der Aktion des Grossverteilers "geiz ist geil" im Heimatort verpflegen...


    In diesem Sinne: Danke Patrik.

  • Die Bussen haben vor "Leuenberger" auch schon weh getan.
    Jeder Unfall ist auf "Nicht anpassen der Geschwindigkeit an den Örtlichen Gegebenheiten" zurück zuführen. Darum ist dieser Spruch immer mit drauf und Kostet meistens einen Monat.
    Die Alpen sind wirklich sehr schön und ziehen allerlei Leute an. Unter diesen befinden sich auch welche die meinen es geht nur Digital. Da es, vor allem beim Motorrad fahren sehr auf die obere Hälfte des Motorrads ankommt, fand ich die Regelung der 125ccm sehr gut. Langsam ran tasten. Kollege von mir ist Fahrlehrer und hat mir schon so manch Geschichte erzählt.


    Die Gesetze sind zu hart, sie sollten abschrecken aber nicht Existenz vernichtend sein. Die Strassen erlauben teils eine schnellere Gangart, auch ohne Gefährdung anderer.

  • Ganz gut wäre, wenn der MO- Chefredakteur via Bregenzerwald, Bödele, Furkajoch, Hochtannbergpass, Flexenpass, Zillertal, Gerlospass, zur "Grossglockner- Schnellstrasse" und dann über die Nockalm fahren würde.
    Da ist viel auf 60 beschränkt, es wird fleissig gelasert und die spannendsten Strecken kosten Maut...

    B.x.
    Bliib x'sund.

    Einmal editiert, zuletzt von wyser ()

  • Sofern ich mich nicht täusche sind in Italien die Bussen auch nach oben korrigiert worden. Vielleicht sollte der Herr auch dort einmal Urlaub machen.


    Ne ne, eine Reisewarnung ist ganz klar übertrieben, wenn nicht gar rufschädigend.

    • Offizieller Beitrag

    Falls sie es nicht drucken:


    An die Redaktion MO


    Reisewarnung ? Besser Schleiz als Schweiz.


    Lieber Herr Sauter,
    mir sind beim Lesen Ihres Editorials ein paar Ungereimtheiten aufgefallen.


    1.) Wenn ein Auszubildender über 2000,- CHF für eine Geschwindigkeitsübertretung in der Schweiz bezahlt hat, dann war er nicht mehr am ausrollen.
    Dann war er entweder in einer Schulzone, oder nicht mit 73 km/h unterwegs. Definitiv sind Radarkontrollen in der Schweiz nicht direkt in „Ausrollzonen“ am Ortseingang platziert.
    Ausgenommen Zonen, in denen es besonderer Aufmerksamkeit bedarf, z.B. Schulen, Krankenhäuser etc.
    Damit Gutbetuchte sich nicht einfach einer lästigen Strafe per Portokasse entledigen, werden in der Schweiz, je nach Übertretungsgrad, die Strafen am Einkommen festgemacht. Das ist länderspezifisch sicher eine Besonderheit, macht den Schmerzgrad der Strafen aber proportional. Bei einer Restübertretung von mehr als 23 km/h nach Abzug einer Messtoleranz von 5 km/h und dieser Strafe war der gute Mann mit sicher mehr als 80 km/h innerorts unterwegs. Fahrzeug nicht im Griff? Nicht informiert im dicht besiedelten Zürcher Umland unterwegs?

    Schlecht recherchiert, wenige Sekunden hätten dafür gereicht.


    2.) Nach Spiegel Online war der Raser vom Gotthard bei Speedlimit 80 km/h mit über 200 km/h im Tunnel unterwegs und hat dabei mehr als 10x überholt. 135 km/h war der gemessene Schnitt auf 17 km Tunnelstrecke. Das muss man bei Gegenverkehr im Tunnel erst mal schaffen. Ebenso hat der Mann sich auf der anschliessenden und kurvenreichen A2 mit Speedlimits zwischen 80 und 100 km/h eine Verfolgungsjagd mit gemessenen 207 km/h geliefert. Und sich noch mehr geleistet. Schon mal Bilder von einem Tunnelbrand gesehen?


    Nochmals schlecht, eher überhaupt nicht recherchiert.
    Nochmals wäre einen Recherche in wenigen Sekunden, auch in deutschen Medien, erledigt gewesen.


    In diesen beiden genannten Zusammenhängen stören mich ein paar Dinge:
    Mich stört das gross getitelte Wort „Reisewarnung".
    Dieses wird international genutzt, wenn bei Reisen in ein fremdes Land echte Gefahr für Leib und Leben besteht, z. B. Seuchen, Katastrophen, Krieg.
    Das mag als grober Scherz durchgehen, Schweizer Geldstrafen könnten schliesslich als auch als Seuche bezeichnet werden. Aber eher nur geschmacklos.



    Mich stört weiterhin der Zwischentitel „Die Schweiz definiert Gerechtigkeit neu".
    Schweizer Recht ist Schweizer Recht. Französisches Recht ist französisches Recht. Italienisches Recht ist italienisches Recht. Punkt.

    Deutsches Recht gilt hier nicht. Schon bekannt? Beim ADAC seit Jahren nachzulesen. Entweder man hält sich dran, oder man steht seinen Mann und macht nicht Mimimi.


    Schon wieder nicht recherchiert?


    Alle Punkte implizieren, das bei Speedlimit 80 km/h in der Schweiz kein Spass auf einem Motorrad mehr vorhanden sein kann. Das Gegenteil ist der Fall.
    Wer sich für seine Trips durch die Schweiz informiert und die richtige Route plant, hat das Dauergrinsen im Gesicht.



    Und was mich am meisten stört, ist, das Sie mit den „rennfertigen Untersätzen Ihrer Reisegruppe“ in der Hochsaison auf den vollkommen überlaufenen Grossglockner wollen. Und dort für „48 km mit 36 geschmeidigen Kehren“ (Zitat Eigenwerbung Grossglockner) auch noch 26,- € Zirkuseintritt zu zahlen bereit sind.
    Das zeigt deutlich, das Sie vom Landstrassen-Surfen in den Alpen nicht geringste Ahnung haben. D
    as ist definitiv die falsche Einstellung für Motorradfahrer.

    Genau diese Einstellung führt zu harschen Kontrollen und zukünftig exorbitanten Strafen.

    Wenn Sie die Schweiz, besser sogar den ganzen Alpenraum, zukünftig weiträumig umfahren, dann passt mir das prima.
    Ihre Tendenz, beim Recherchieren Sekunden zu sparen, lässt darauf schliessen, das Sie nicht hinter den Schreibtisch des Chefredakteurs eines meinungsbildenden Motorradmagazins gehören.

    Ihre Einstellung als Motorradfahrer auf öffentlichen Strassen passt ebenso besser nach Schleiz als in die Schweiz. Ihr „rennfertiges" Training mit der Reisegruppe auf dem Grossglockner wird sicher helfen, auch dort Sekunden zu sparen.



    Tschüss, MO

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