Impressionen vom Spreewaldring

Am Auffahrtsdonnerstag bin ich losgefahren, mit Sack und Pack sprich Hänger und XB. Für die 870 Km rechnet ich mit rund 10 Std. Fahrzeit, letztes Jahr brauchte ich fast 12 Std, stand aber noch im Stau. Es ging hervorragend gut vorwärts während sich in der Gegenrichtung die Autos über viele Kilometer stauten. Ich machte es wie die LKW-Fahrer: Anhalten nur zum Pinkeln und zum Tanken. Ein Stop reichte somit aus und nach rekordverdächtigen 8,5 Std stand ich auf dem sandigen Boden des STC. Ich trudelte als vorletzter ein. Wir Schweizer hatten ein ganz ansehliches Kontingent auf die Beine gestellt, bestehen aus MC, BC, Thomas, Daywalker (gehört mittlerweile praktisch zu uns), Luge, McFly, Brmlm, Röster und ich.
Nach dem Abladen schnell die Abnahme und Einschreibung, Nummern und Gruppeneinteilung in Empfang nehmen und damit war der administrative Teil auch bereits erledigt. Nachtessen wurde, wie alle Essen übrigens, von den 4 wilden Kerlen (Caterer) angeliefert. Weil am nächsten Tag alle fahren wollten, legten wir uns beizeiten auf die Matte. Da wir etwas weit hinten auf dem Platz waren, gabs Probleme mit der Elektrizitätsversorgung, Alle Schweizer und noch ein paar andere hingen an der gleichen Dose. Im laufe der Nacht wurde es saukalt, der Tau auf den Sätteln und Autoscheiben gefrohr und als morgens um 5:00 mein Heizofen abstellte, hatte sich die Sicherung wohl endgültig verabschiedet. Ich war zu faul zum aufstehen und habe mich einfach noch tiefer in meinen Schlafsach gerollt. Um 7:00 wars dann so kalt dass ich aufstehen MUSSTE und zu meinem Ärger feststellte, dass irgend ein Kretin meinen Stecker aus der Kabelrolle gezogen hatte. Egal, was einen nicht umbringt macht einen härter!
Es folgte ein klarer, blauer Morgen und so bliebs auch den ganzen Tag, während es in der Schweiz offenbar aus Kübeln goss.
Also erst mal Kaffe. Es war immer noch so kalt, dass auf der Maschine "Error2" erschien was Luge als "Maschine zu kalt" entzifferte und das Gerät erst mal in einen Reifenwärmer hüllte. Dann Frühstück. Die wilden Kerle hatten ein reichhaltiges Buffet aufgebaut dessen Beschreibung den Rahmen hier sprengen würde, aber lecker wars allemal. Dann gings los. Zuerst die Instruktorenfahrten, dann die Gelben, die Blauen und am Schluss die Roten. Bei den Roten sind immer einige Raser ("Heuer bring ich den Ellbogen auf den Boden" hörte man sie sagen) aber sie zogen sich bereits auf den ersten beiden Turns selber aus dem Verkehr (Er hat den Ellbogen tatsächlich auf den Boden gebracht, bloss sass er da schon nicht mehr auf dem Bike):-o Nachher wards gut, es wurde sehr anständig und rücksichtsvoll gefahren, was in den Rasergruppen nicht selbstverständlich ist. Nach drei Turns gabs Mittagessen und am Nachmittag folgten nochmal 3. Dann schnell unter die Dusche. Die ganzen Sanicontainer sind erneuert worden, es gab ausreichend Duschen und Klos was letztes Jahr nicht der Fall war. Die wilden Kerle trugen das Nachtessen auf und anschliessend redeten wir bis in die frühen Morgenstunden Benzin und Blech. Wir hatten viel Besuch unter Marios "Schweizerzelt", die kommen einfach gerne zu uns! Irgendwann war dann wieder der Strom weg und wir mussten zur Entlastung eine neue Leitung aus der ca. 80m entfernten Halle legen. Da hatte sich der ganze Verteiler verabschiedet, aber es gelang uns noch eine versteckte Dose aufzuspüren und vor Hallenschliessung dort anzuschliessen. Diese Nacht war somit deutlich wärmer. Am nächsten Morgen wieder Kaffe, Frühstück und dann weiterfahren. Nochmals 2 Turns bis Mittag. Mir ist das schon früher aufgefallen: Es ist unglaublich was man über Nacht für Fortschritte macht indem man den Streckenverlauf im Schlaf verinnerlicht. Ich kann nicht für die anderen sprechen, aber mir liefs am 2. Tag wesentlich besser als am 1.
Hier die Nr. 8 die die rote Nase vorn hat. Bravo Luigi!! [video]http://www.steiger-architektur.ch/Buell/VIDEO0040.mp4[/media] Bitte etwas Geduld, das Laden dauert einige Minuten
Dann kam das Rennen. Wer mitmachen wollte gab seine Startnummer ab und dann wurden 20 Teilnehmer ausgelost. Am Rennen teilgenommen haben McFly und Brmlm, gewonnen hat irgendeine Honda, gefolgt von einer BMW mit einem Fahrer der genau gleich schwer wie sein Bike war. Brmlm und McFly klassierten sich eher hinten, was aber aus Sicherheitsgründen beabsichtig war. Am Nachmittag nochmal ein Turn, das Wetter wurde immer schlechter und so entschied ich mich, den letzten Turn wegzulassen und mich auf den Heimweg zu machen. Als ich praktisch fertig eingepackt hatte, begann es zu tröpfeln, das nenn ich Timing! Um 16:30 machte ich mich wieder auf den Weg und abgesehen von einer ziemlich agressiven Konfrontation mit einem Balkanesen in einem geleasten Audi verlief der Rückweg problemlos in wiederum ca. 8.5 Std. Um 2.00 bin ich zuhause eingerollt.
Es war super!! Wenn irgend möglich werde ich nächstes Jahr wieder hingehen, auch wenns schweineweit weg ist und anscheinend keine freien Getränke mehr gibt, weil ein paar Idioten die Pfandflaschensäcke nicht von Müllsäcken unterscheiden können. Die Stimmung ist sehr speziell, etwa 95% der Bikes waren Buells aller Modelle und in allen Umbauvarianten. Buell is one big Family! So wars, sagt der Töfflibueb und hoffentlich habe ich nichts und niemanden vergessen

Stimmt, wie konnte ich den vergessen? Danke, lieber Schothe, dass Du stets unser Fähnlein im Norden aufrecht hältst! Ich bin am abklären ob wir Dir einen Sitz im Bundestag organisieren können, damit Du unsere Interessen auch dort angemessen vertreten kannst.

Hier noch ein paar Stimmungsfotos.

Beim Eintreffen am Donnerstagabend

Am Morgen vor dem ersten Start

Im Betrieb

Rehlein, der Veranstalter

TB

Abends kehrt wieder Ruhe ein

Das "Schweizerzelt"

Esszimmer