Fahrwerk? oder einfach schlechte Strasse

  • Hallo zusammen


    Bin gestern von Winti über die hulftegg nach lichtensteig, wasserfluh nach St. gallen gefahren.


    Auf der hulftegg, hat sich dann die buell ziemlich ungemütlich angefühlt. die strasse war ist ja nicht die beste, viele flicken, unebener belag.
    ich hatte den eindruck, dass meine Long sich wie ein springbock angefühlt hat, sprich recht hart und zu längspendeln (vorund zurück) geneigt hat.
    (sorry, aber ist ziemlich schwer zu beschreiben)
    auf guter Strasse hat sie aber wie gewohnt reagiert und war einfach nur geil zum fahren.


    Ist das normal oder ist mein fahrwerk falsch eingestellt?
    das FW ist gem. Handbuch auf mein Körpergewicht eingestellt. Reifen druck gem Hersteller (Michelin, 2,4 u. 2,6)


    Gruss und danke
    Roger

  • Tja, das übliche Problem, das Fahrwerk ist zu hart, Du hast die Fahrerhandbuch-Einstellung, die ist in Ordnung für normale Straßenverhältnisse, aber zu hart für "schlechte" Straßen. Da gibt es 3 Varianten:
    Variante 1: du fährst eher schlechte Straßen und stellst das Fahrwerk weicher
    Variante 2: du fährst selten schlechte Straßen, läßt das Fahrwerk so und lebst damit.
    Variante 3: du gehst die goldene Mitte, stellst ein bißchen weicher und hast für beide Fahrsituationen einen Kompromiß.
    Wobei die Erfahrung zeigt, daß die Werte nach Handbuch meistens etwas zu hart sind. Aber fang erst mal an die Federvorspannung etwas zurückzunehmen. das bringt meistens schon die erste Besserung, da das Bike dann weiter ausfedern kann und die Räder nicht mehr den Bodenkontakt verlieren. Da Du nicht erwähnt hast, daß Dir die Schläge auf den Lenker durchkommen, denke ich, die nächste Maßnahme wäre etwas weniger Zugstufe. Anschließend die Druckstufe weicher. Und nach jeder Änderung fahren und testen. Niemals mehrere Änderungen gleichzeitig, dann kannst Du nicht zurückverfolgen, was schlechter und was besser gemacht hat. :rock:
    Ich hoffe nicht zu sehr verwirrt zu haben.... :D

  • @LL: bin Mittwoch auch über die Hulftegg von Fischingen aus. Ähnliches Fahrverhalten wie du's beschreibst. Beim Rausbeschleunigen verlor das Vorderrad (in Schräglage!) öfters den Bodenkontakt und allg. "Schüttelbecher". Federvorspannung hab ich auf Minimum (bin ja ein Fliegengewicht von 60 kg), Zug-/Druckstufe nach Handbuch. Auf der genannten Strecke jedenfalls zum :wurg: (obwohl ich's grundsätzlich "deftig" mag - und u.a. ja deshalb buell fahre).
    Ich versuch's mal noch mit Pfeffi's Vorschlägen...
    Vielleicht wär das ja mal einen Abend wert für interessierte "Leidende": mit einem technisch versierten Bueller Fahrwerks-"Tuning"-Workshop oder einfach zusammen ausprobieren (ja ich weiss, gibt's schon so ähnlich bei/mit Pfeffi - aber bekanntlich konnten ja etliche nicht)

  • Hoi Ajtschei


    Ja das wäre mal was. ich bin ja auch nicht viel schwerer als du mit meinen 72kg.
    Das Vorderrad hat zwar gehalten, oder ich habe es nicht gespürt, aber eben Springbock.
    Ich werde Pfeffis angaben mal versuchen und Testfahren gehen, allenfals können wir mal gemeinsam machen


    gruss Roger

  • ...bin 65kg, hab auch zuerst alles mal nach Handbuch eingestellt, aber mit zunehmender Kilometerzahl wurde das Fahrverhalten meiner Meinung nach schlechter. Ich habe dann gemäss Pfeffi auch die Vorspannung vorne etwas zurückgenommen und nach und nach Zug und Druckstufen weiter geöffnet. Irgendwie bleibt das Ding aber bockig rsp. ist bockiger als früher auf den selben Strecken. Allenfalls ist nach 20'000km wirklich das Gabelöl am Arsch... werde das demnächst mal wechseln lassen.

  • Beim Hanging Off Training am Freitag war auch der Fahrwerkspezialist vom MOTORRAD da.
    Es gab eine Theorie über das Fahrwerk im allgemeinen und dann konnte in den Fahrpausen jeder den Typen holen und etwas an seinem Töff drehen lassen.


    Nächstes Jahr gehe ich auch wieder an einen Kurs vom "MOTORRAD Action Team". Dann geht's zum Boxberg. "Fahrwerkkurs". Der Rundkurs am Boxberg soll auch geiles Buelland sein. Zudem habe es da eine weite Kreisbahn, die man mit 100 km/h fahren könne... :-o
    Ich freue mich jetzt schon darauf. :rock:

  • Hallo Pfeffi


    bin bis jetzt nicht zum verstellen gekommen, seis wegen Ferien oder weil ich es vergessen habe und es mir erst bei schlechter Strasse wieder in den sinn gekommen ist.


    noch ne Frage, steht in der Anleitung nicht wirklich drin. Bei der Hinterrad Federung steht beschrieben, dass in Kerbe 1 am wenigsten Vorspannung besteht. bei der Vordergabel allerdings nicht.
    bei mir sind zur Zeit 7 Linien sichtbar. Wenn ich jetzt reduzieren möchte, heisst das, dass noch ne achte linie sichtbar sein muss oder nur 6?


    gruss und besten Dank
    Roger

  • Hallo zusammen


    Ich dachte logge mich hier mal ein, um nicht nochmals ein Fahrwerksthread zu eröffnen.
    Selbe Problem Buell Xb12s / Jg.06 / 21`000km bockig hart, bin einfach zu leicht (62kg, ca. 70kg mit Montur). Da ich von Michelin PIPO nun auf Pirelli Diablo Corsa gewechselt habe, empfinde ich das fahren als noch härter. Vermutlich hat der PIPO mehr Eigendämpfung.


    Federvorspannung habe ich schon auf das Minimum reduziert (7 Ringe) Druck, Zug geöffnet. Leichte Besserung des Komfort dafür erhöhtes Lenkerflattern. Möchte nun nach 4 Jahre Buell durchgerüttel und da der Gabelservice ohnehin fällig ist, das Fahrwerk auf mein Gewicht abstimmen lassen bzw. ein Gabeltuning und Federbeinanpassung durchführen lassen.


    Was sind eure Erfahrungen bezogen auf das Anpassen des Fahrwerks? Lohnt sich diese Investition? Wo habt ihr diese durchgeführt?


    Bin auf den http://www.motoshop-zachmann.ch/ gestossen. Macht einen soliden Eindruck und hat sich auf Fahrwerksanpassungen spezialisiert bzw. macht alles In-House. Ich denke werde mich dort mal beraten lassen.


    Vielen Dank

  • Lohnen tut es sich auf alle Fälle.


    Das Flattern kommt vom verringern der Vorspannung in der Gabel. Der Vorlauf wurde verringert, sprich der Lenkkopf ist noch steiler.
    Die Vorspannung kannst du gemäss Buch einstellen, so hast du genügen negativen Federweg.
    Druck und Zugstufe kannst du durch befahren einer holprigen Strecke einstelle. Öffne beide komplett.
    Fang mit der Zugstufe an. Hast du diese komplett offen, so spring dein Bike förmlich aus der Feder.
    Da du leicht bist, wirst du diese Schrauben relativ weit schliessen müsse, bis das Ausfedern dir angenehm erscheint.
    Danach gehts an die Druckstufe. Auch diese schliesst du nun wieder langsam, bis der von dir gewünschte Härtegrad erreicht ist.


    Grundsätzlich brauchst du alle ca. 10 000km einen Fahrwerksservice.


    Gruss


    F

    "wenn Sprache den Umweg über das Gehirn scheut, sollte man eingreifen dürfen."
    "brown lightning - der braune Blitz"


  • Grundsätzlich brauchst du alle ca. 10 000km einen Fahrwerksservice.


    Gruss


    F


    Fabrizio, was du sage da ?
    Dann müsste ich ja zweimal im Jahr einen Fahrwerksservice machen ;(


    Und zum Thema: Wenn die 2007er Buell noch nie einen Gabelservice mit ordentlich reinigen und neuem Öl bekommen hat, dann wäre das vor allen anderen Maßnahmen erstmal zu machen. Dann auf die Fehrwerksempfehlungen ausm Handbuch stellen und erstmal freuen.

    Gruß Martin


    Love people, not things. Use things not people.

  • Ja Maddin... haiaiaiai Motorenöl wechselst du ja auch....
    Und wer öfters wechselt, spart langfristig...
    Die ganzen Gleitbuchsen werden mit frischem Öl mit wenig ablagerungen weniger rasch abgenutzt, angeschlissene Teile können kurzum gewechselt werden bevor sie weiteren Schaden anrichten etc.


    Ich spreche von normalem Service, der sollte mit CHF 150 - 200 abgegolten sein.... nicht von einer Überarbeitung welche auch gut 1000.- kosten kann....


    Gruss

    "wenn Sprache den Umweg über das Gehirn scheut, sollte man eingreifen dürfen."
    "brown lightning - der braune Blitz"

  • Am auto hast du i.d.r. auch 1-Weg Dämpfer... und auch diese werden undicht, verliehren ihre Dämpf und Federeigenschaften und müssen früher oder später ersetzt werden (nicht gewartet...)


    Kannst am Moped auch machen - nach 100 000km wird die Gabel und das Federbein bestimmt druch sein - und falls du nicht Warten willst, kaufst du halt neu.
    Fraglich nur, ob eine verschlissene Gabel, die nicht mehr schön gleitet bei einer Vollbremsung auf unebender Strasse den Reifen sicher am Boden hält oder ob du den Abflug machts... im Auto ja egal - dort gibts Airbags und viel Knautschzone...


    Am ende schreibt dir auch niemand vor, das du deinen Körper pflegen, genügend Sport treiben, dich gesund Ernähren und auf genügend Schlaf achtens sollst... aber der Arzt wird dir dies bestimmt auch schon ans Herz gelegt haben - zu deinem eigenen Interesse... oder?



    Gruss


    Fab

    "wenn Sprache den Umweg über das Gehirn scheut, sollte man eingreifen dürfen."
    "brown lightning - der braune Blitz"

  • Fraglich


    ... ist vieles.


    Mir scheint es in dem Zusammenhang fraglicher, ob ein Motorradfahrer, der die durchschnittlichen 3000 km p.a. fährt, überhaupt in der Lage ist, eine effektive Vollbremsung mit einer XB zu machen, ohne, selbst bei perfekt arbeitender Gabel, zu Boden zu gehen oder einzuschlagen. (Ich habe letzes Wochenende wieder mithelfen können, Fahrer und Schrottfahrzeug aus einem Strassengraben neben einer Kehre zu bergen. Unvermögen zur Schräglage wird eben doch nicht durch einen perfekten Fahrzeugzustand kompensiert.)


    Unstrittig erscheint mir dagegen, dass solcherart Worst-Case-Argumentation von der gleichen Art ist, wie diejenige, mit deren Hilfe die motorisierte Individualmobilität zunehmend reglementiert und einschränkt wird. Ob es dann Sinn macht, auf den gleichen Zug aufzuspringen, muss jeder für sich selbst entscheiden.

  • Ich meine auch, dass so ein wichtiges Ding wie eine Vordergabel oder auch das ganze Fahrwerk bestens funktionieren muss. Wenn man bedenkt, mit wieviel Gummi wir Kontakt mit der Strasse haben. Im besten Fall merken wir evt. wenn sie nicht mehr richtig funzt.



    Gruss Agusta sent from my Händy

  • Vielen Dank für die Infos


    @ Faebu
    Bei der nächsten Ausfahrt, sobald das Wetter wieder passt, werde ich den Tipp mit der der Zugstufe ausprobieren, also mehr schliessen. Bis anhin habe ich die Zugstufe immer mehr geöffnet als die vorgegebenen Grundwerte. Da ja eigentlich gemäss Handbuch nur bei höherem Gewicht die Zugstufe weniger geöffnet werden sollte.


    @ maddin
    Verändert sich die Härte durch den Gabelservice bzw. durch das neue Oel? Da das alte Oel durch Verschmutzung und Abrieb dickflüssiger wird und die Gabel daher nicht mehr so sensibel Anspricht?
    Oder ist rein die Feder für den Komfort bzw. Härtegrad verantwortlich?


    Thanks

  • @ Rockstar
    1. Die Federvorspannung ergibt den Negativfederweg. Er ist NUR für das Niveau, d.h. die Höhenlage des Fahrwerkes zuständig. (Mit Fahrer, und/oder Zuladung, und/oder Sozius sollten die Federelemente um 1/3 des maximalen Federweges eintauchen. Genau: bei Fahrten mit Gepäck oder Sozius sollte die Vorspannung angepasst werden.)
    2. Den Komfort (weich oder hart) stellt man mit der Druckstufe (einfedern) oder der Zugstufe (ausfedern) ein. Generell gilt: "So weich wie möglich, so hart wie nötig."
    3. Wenn die Gabel mit Galbelöl, der richtigern Viskosität und dem richtigen Luftpolster befüllt wird, sollte das Ansprechverhalten gut sein. Es gibt aber keine Garanitie dafür, dass es sich nach dem normalen Service durch den Mechaniker besser anfühlen wird. Wirklich besser wird es nach der Revision der Federelemente durch einen Fahrwerkspezialisten.


    Und falls die Federrate (Härtegrad der Gabelfedern) nicht stimmt, kann man versuchen eine zu harte Feder (für leichter Fahrer) mit etwas mehr Luftpolster (also weniger Öl), eine zu weiche Feder (für schwerer Fahrer) mit etwas weniger Luftpolster (mehr Öl) zu korrigieren.


    Ich finde auch, dass der Serviceintervall bei Schönwetterfahrern auf sauberen, asphaltierten Strassen über die 20'000 km hinaus gehen kann...

  • ...so mal ein Update. Habe mich vom Moto Shop Zachmann beraten lassen. Bin am Abend bei der Heimfahrt dort vorbeigefahren. Der Mechaniker hat sich kurz Zeit genommen um das Fahrwerk zu begutachtet, dies obwohl die Bude voll war und ohne Voranmeldung. Super Service soweit mal…


    Fazit:Nach rütteln und mehrmaligem einfedern, zu hart und schlechtes Ansprechverhalten für mein Gewicht.


    Somit Termin vereinbart, um Federelemente zu öffnen bzw. genaueres über das Fahrwerk zu erfahren:


    Feder gemessen --> Hinten zu hart für mein Gewicht (Anfangsbereich I.O aber danach
    progressiv) ersetzt durch Öhlins Feder 80er. Dämpfer Service, Öhlins Oel, Stickstofffüllung.


    Feder vorn gemessen --> I.O für mein Gewicht. Shims-Paket angepasst, Gabel Service (reinigen, polieren etc.), Öhlins Oel.


    Fazit: Fahrwerk spricht allgemein viel sensibler an, kleine Unebenheit bei denen ich früher durchgerüttelt wurde, bügelt sie nun locker weg bzw. sind kaum zu spüren. Könnte für mich aber noch ein Tick weicher sein. Mal sehen ob dies über Druck und Zugstufe Fein - einstellen lässt.


    Das Lenkerflattern oder vielleicht sind es auch Vibrationen die sich in den Lenker übertragen sind noch vorhanden, kann dies nicht ganz differenzieren da es irgendwie dauernd auftritt.


    Wenn ich den Lenker bei Bsp. 70km/h loslasse, flattert dieser, sollte doch so nicht sein oder?
    Vielleicht bilde ich mir das ja auch alles nur ein, da ich nie ein andere Buell gefahren bin.


    Vielleicht möchte oder könnte evtl. jemand mal eine Fahrt mit meiner vornehmen??


    Zum Motoshop Zachmann noch... tolle Beratung (mir wurde sogar das Prüfverfahren und Prüfstände etc. gezeigt), Motivierte Mitarbeiter (Dani) und faire Preise.


    Thanks

  • Wenn bei 70 der Lenker flattert hast Du eine Unwucht im Vorderrad. Das kann ein Schlag in der Felge sein, schlecht ausgewuchtet, Schlecht aufgezogener Reifen etc.
    Meine flattert nicht mal bei 200 wenn ich loslasse, sie flattert wenn ich mich festhalte, weil dann der Wind an der Jacke und den Ärmeln reisst und sich das aufs Bike überträgt.

    Weltmeister im synchron-Klippenspringen 2015


    8) In dubio Prosecco!

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