Samstagnachmittag, 17 Uhr.
Nach einer tollen Tagesaktivität sitze ich bei besten Wetter im Garten als es mich packt: Die STT muss bewegt werden.
"Ich dreh' noch ne kurze Runde, Schatzi, wir essen dann um 19 Uhr", sag ich.
Gegessen haben wir dann um 23 Uhr, als mich Schatzi mit dem Auto aus dem Regionalspital Emmental in Burgdorf abgeholt hatte.
Vorweg: Schutzengel können bei 50 Sachen noch locker mithalten, aber Wunder vollbringen können sie nicht...
Was war passiert?
Ich war im Emmental unterwegs, vornehmlich auf Nebenstrassen. Die STT schnurrte, ich hatte sie echt im Griff, das Leben war grossartig. Okay, die machen hier an vielen Stellen die Strassen neu, es hat viel Schotter, also fahren wir dort defensiv. Ich denke noch: "hoffentlich liest mein Belt keine Steine auf..."
Auf dem Heimweg sah ich Richtung Burgdorf fahrend noch ein Schild, das den Weg über die "Lueg" ablängert.
Kurzentschlossen biege ich rechts ab.
Es geht über die Höhe, toller Blick. Dann wieder Schotter angezeigt. Okay, langsam tun, kein Problem.
Dann passierts:
Nach einer kurzen Geraden kommt ein kleines Waldstück mit einer Linkskurve, eigentlich 80er Zone. Aber Schotter droht, ich gehe auf 50.
Komme aus der Kurve, mit marginaler Schräglage und seh nichts, da die tiefe Abendsonne sich auf dem Asphalt spiegelt.
Plötzlich rutscht meine Dicke über beide Räder. Ich fange sie ab, sie rutscht wieder: ca. 4-5 cm tiefer Sand auf der Strasse, nahezu flächendeckend.
Mir geht die Strasse aus, denke noch, okay, musst eben auf den winzigen Grünstreifen hoffen.
Stabilisiere uns beide dort und fahre parallel zur Strasse, nur: da ist ein Absatz von einer Einfahrt. "Mist" denke ich noch, kann gerade noch aufstehen, da fliegen wir schon.
Ich lande auf dem Vorderrad im Kornfeld und überschlage mich 3-4 mal, die STT kommt Gottseidank nicht über mich.
Nachdem es ruhig wird liege ich erstmal da und checke alles durch und komme zum Schluss, dass nix Lebenswichtiges defekt ist.
Um es kurz zu machen: tolle Passanten helfen sofort, Rennleitung und Krankenwagen kommen, ich ab ins Spital, die Buell wird abgeschleppt. Der Polizist meinte noch, die Stelle sei "abartig gefährlich" und hat sofort gemeldet, dass sie besser abgesichert wird.
Schade haben sie das nicht früher gemacht, hätte mir sicher geholfen.
Wer's genauer sehen will: hier ist es passiert: http://goo.gl/maps/DbMk2
Jetzt ist es 05:41, meine Schmerzmittel haben nachgelassen und Schlafen ist erst mal durch:
Schulter geprellt, Rippe links geprellt und meine linke Hand ist ziemlich defekt: "Skidaumen", gestauchtes Handgelenk. Achja, leichter Nackenschmerz auch. Und erst heute morgen konnte ich meinen kleinen Finger links das erste Mal wieder heben, gestern war er wie gelähmt.
Kuppeln ist erstmal nicht, hoffentlich wieder zum Grollen.
Ich hatte Mordsdusel, der Unfall war kaum vermeidbar (als ich versorgt wurde hätte es fast einen zweiten Biker erwischt am der selben Stelle).
Gute Kleidung hat mir vieles gerettet, und einen Schutzengel hatte ich auch.
Wie es meiner Dicken geht weiss ich noch nicht. Optisch sah sie gut aus, nur Benzin siffte aus als wir sie zum Rausschieben anmachen wollte, angesprungen war sie trotzdem. Wohl Benzinleitung ab.
Werde wohl später mal dem Abschleppdienst anrufen und sie mir anschauen.
To be continued...
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